Schloss Solitude

Für ein Schloss reicht‘s vermutlich nicht, aber das muss ja auch nicht sein

Eine aktuelle Studie der Postbank hat ergeben, dass Wohneigentum in Baden-Württemberg bezahlbar ist, nicht nur für Topverdiener. In 38 von 44 Kreisen ist es auch für Haushalte mit geringerem Nettoeinkommen möglich, eine finanzierbare 70-Quadratmeter-Wohnung zu finden. Haushalte mit mittleren Einkommen können in 57 Prozent der Regionen eine Eigentumswohnung mit 110 Quadratmetern finanzieren. Bei den Wertsteigerungschancen kann sich der Südwesten besonders sehen lassen: Heidelberg zählt bundesweit zu den fünf Topregionen für werthaltige Immobilien.

Keine überhitzten Immobilienmärkte in den kreisfreien Städten

In vielen Städten Baden-Württembergs gibt es für Haushalte mit geringerem Nettoeinkommen bezahlbare Wohnungen von 70 Quadratmeter Wohnfläche. In den Stadtkreisen Pforzheim, Heilbronn, Mannheim und Karlsruhe beträgt die Finanzierungslast weniger als 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens und liegt damit unterhalb der von Experten empfohlenen Belastungsgrenze. Und auch die Landeshauptstadt Stuttgart und das wohlhabende Baden-Baden liegen nur knapp oberhalb dieser Grenze. „Wer ein wenig mehr Erspartes zur Verfügung hat, kann sich auch mit einem geringeren Einkommen Wohneigentum in den meisten Großstädten im deutschen Südwesten erlauben“, sagt Georg Hoogendijk, Geschäftsführer der Postbank Immobilien GmbH.

Neckar-Odenwald-Kreis mit der größten Wohnkaufkraft für Häuser

Wer statt an die Wohnung an ein Haus denkt, wird ebenfalls fündig. Für Berufsgruppen mit geringeren Nettoeinkommen ist in jedem dritten Land- oder Stadtkreis Baden-Württembergs der Erwerb eines 100-Quadratmeter-Hauses finanzierbar. Die Gegenden mit der größten Wohnkaufkraft bei Häusern sind der Neckar-Odenwald-Kreis, Sigmaringen und Heidenheim. In diesen Kreisen finden Bezieher geringer und mittlerer Einkommen bezahlbare Häuser mit der größten Wohnfläche.

Heidelberg mit besseren Zukunftswerten als Freiburg und Stuttgart

Neben den Finanzierungskosten spielt die Aussicht auf Wertsteigerung eine zentrale Rolle beim Immobilienkauf. Auch hier können sich viele Regionen in Baden-Württemberg sehen lassen. „Drei Viertel aller Kreise bieten gute bis exzellente Chancen, die Immobilie später mit Gewinn zu verkaufen, und nicht nur die Regionen am Bodensee und im Raum Stuttgart“, erläutert Georg Hoogendijk. Die besten Wertsteigerungschancen für Immobilien bis 2025 bietet die Stadt Heidelberg. In Summe aller untersuchten Zukunftsfaktoren zu Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohlstand und sozialer Lage liegt die Universitätsstadt an der Spitze. Im bundesweiten Ranking landet Heidelberg auf Platz fünf und bietet damit ähnlich gute Aussichten für werthaltigen Wohnraum wie München und Erlangen.

Immobilien-Top-Ten in Baden-Württemberg: Regionen mit dem besten Wertsteigerungspotenzial

  1. Heidelberg
  2. Stuttgart
  3. Freiburg im Breisgau
  4. Karlsruhe
  5. Ulm
  6. Bodenseekreis
  7. Böblingen
  8. Baden-Baden
  9. Ravensburg
  10. Ludwigsburg

Bezahlbare und werthaltige Immobilien in Tuttlingen und Enzkreis

Den besten Mix aus Finanzierungslast und Werthaltigkeit für eine Eigentumswohnung von 110 Quadratmetern bietet der Kreis Tuttlingen. „Bezieher mittlerer Einkommen bleiben mit einer durchschnittlichen Finanzierungslast von 28 Prozent deutlich unter der empfohlenen Maximalgrenze von 40 Prozent. Gleichzeitig sind die Zukunftsfaktoren im Landkreis so günstig, dass Käufer gute Chancen haben, ihre Immobilie später mit Gewinn zu verkaufen“, so Postbank-Experte Hoogendijk. „Eine derartig günstige Kombination aus geringen Finanzierungskosten von unter 30 Prozent und guter Werthaltigkeit finden Käufer in Baden-Württemberg sonst nur noch im Enzkreis.“

Hintergrundinformationen zur Postbank-Studie „Wohneigentum 2014“

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat für die Postbank die Wohnkaufkraft in 402 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten ermittelt. Für verschiedene Einkommensgruppen und Wohnungs-/Hausgrößen wurde untersucht, in welchen Regionen Deutschlands Wohnraum zur Miete und zum Kauf bezahlbar ist. Bezahlbar bedeutet, dass die Kaltmiete nicht mehr als 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens beträgt und beim Kauf die Finanzierungslast – bei einem Eigenkapitalanteil von 20 Prozent – maximal 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens ausmacht. Die Annahmen sind konservativ gerechnet. Laut Statistischem Bundesamt liegt die Mietbelastungsquote in Deutschland durchschnittlich zwischen 20 Prozent und 25 Prozent. Beim Kauf orientiert sich der Wert für die Belastungsgrenze an dem, was Verbraucherzentralen empfehlen.

In einem zweiten Teil der Postbank-Studie wurden die Zukunftschancen aller 402 deutschen Kreise und kreisfreien Städte ermittelt und in den Index Werthaltigkeit Immobilien 2025 übertragen. Der Index besteht aus makro- und sozioökonomischen Indikatoren des Prognos Zukunftsatlas 2013 sowie weiteren regional erhobenen Kennzahlen wie dem Wanderungssaldo, der Leerstandsquote, der Zahl der Transferleistungsempfänger und Verbraucherinsolvenzen sowie einer Bevölkerungsprognose, einer Prognose zum Anteil der über 60-Jährigen an der Bevölkerung sowie der Arbeitsplatzdichte.

Bild: !Koss/Flickr | Lizenz: CC-BY-ND